Wenn Menschen sterbend sind, können sich die Augen verändern.
Verschleierter Blick, als gehe dieser schon in eine andere Welt.
Starrer Blick, als fokusiere man sein höchstpersönliches Ziel.
Der Blick nach oben, als ob der Sterbende jetzt abheben wolle.
Pendelnder Blick, als ob ein innerer Kampf stattfinde.
Klarer Blick, der die innere Bereitschaft wiederspiegelt.
Eine einzelne Träne kann sich zum Abschied den Weg bahnen.
Die Pupillen werden größer, das Schwarze sichtbarer für uns.
Der Sterbende darf ins Licht gehen.
Sterben
Die Lippen
brechen
die Haut
welkt
die Erde
drängt
die Augen
gehen unter
und die Zeit
ist vergessen...
Elmar Kupke und Hans-Christoph Neuert (1942 - 2018), (1958 - 2011)
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